Irmgard & Ortrud:
Mädchen gegen Generäle!
NEIN zu falschen Helden!

Pressemitteilungen

4.2.2013: Generäle statt Mädchen

Bürgerentscheid in Essen bestätigt nach einem Aufsehen erregenden Wahlkampf umstrittene Straßenbenennungen der Nationalsozialisten – siehe Ergebnis des Bürgerentscheids.

7.1.2013: „Mädchen gegen Generäle“:
Kampagnenstart der Initiative Irmgard und Ortrud für den Bürgerentscheid

Mit dem Slogan „Mädchen gegen Generäle“ beginnt die Initiative Irmgard und Ortrud die heiße Phase des Wahlkampfes für den Bürgerentscheid am 3. Februar im Essener Stadtbezirk II.

Der Kampagnentitel auf Plakaten, Flyern und auf der Homepage www.irmgard-und-ortrud.de, der ab sofort in den Straßen und Haushalten des Bezirks sowie im Internet zu finden ist, unterstreicht das politische Vorhaben, den beiden Straßen in Essen-Rüttenscheid ihre alten Mädchennamen zurückzugeben, wie Initiativensprecher und Anwohner Ulrich Janßen hervorhebt: „Die Rückbenennung beendet die willkürliche Namensgebung nach den Reichswehrgenerälen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937. Stattdessen greifen die alten Namen Irmgard- und Ortrudstraße die friedliche Namenstradition im sogenannten 'Mädchenviertel' Rüttenscheids wieder auf.“

So wäre die Rückbenennung nach Ansicht der Initiative ein zukunftsfähiger Beitrag zu einem toleranten und weltoffenen Werteverständnis einer modernen Stadt, während die Generalsnamen ein rückwärtsgewandtes, antidemokratisches und militaristisches Zeichen setzen. Nicht zuletzt stehen die preußischen Militärführer auch für einen veränderten gesellschaftspolitischen Umgang miteinander, wie Janßen betont: „Die Generäle stehen für Konflikte, die Mädchen für eine langfristige Befriedung unserer beiden Straßen im Rüttenscheider Mädchenviertel.“

Die Initiative wird nun aktiv und im direkten Gespräch mit den Bürgern des Bezirks II für die Rückbenennung werben: Ein Flyer fasst die wichtigsten Argumente zusammen. Enthalten sind Informationen über die politische Bedeutung der Reichswehrgeneräle. Basierend auf Mitteilungen der Stadt Essen und der Deutschen Post wird der verhältnismäßig geringe Aufwand, der auf die Anwohner zukommt, dargestellt. Dieser Flyer ist die Grundlage für die Informationskampagne mit Infoständen, die an den Wochenenden vor der Wahl zum Gespräch einladen.

Die umfangreichen Informationen auf der Webseite www.irmgard-und-ortrud.de vertiefen die im Flyer aufgeführten Argumente: Zu den Generälen werden Gutachten aus politischen Diskussionen anderer Städte wie Berlin vorgestellt, die wissenschaftliche Argumente gegen ihre Namenspaten-schaften geben. Informiert wird auch über die seit Ende des Zweiten Weltkriegs unternommenen Versuche, den Straßen wieder zivile Namen zu geben, was allerdings immer am Widerstand der Stadtpolitik scheiterte. Nicht zuletzt förderten die Nachforschungen von Anwohnern zum Thema Informationen zur Judenverfolgung im Stadtbezirk zu Tage: Juden wurden in diesen beiden Straßen in zwei sogenannten „Judenhäusern“ vor den Deportationen und Ermordungen gesammelt.

Anwohnerin Erdmuthe Dittmar, die sich trotz des Aufwands für die Rückbenennung einsetzt, erklärt hierzu: „Dieser Bürgerentscheid ist gelebte Demokratie vor Ort. Wir respektieren das und informieren offen und umfangreich über unser Anliegen, die Folgen für die Anwohner und die historischen Hintergründe. Wir sind davon überzeugt, dass sich die moderne Stadtgesellschaft in Essen gegen falsche Heldenverehrung der Nationalsozialisten, Kriegstreiber, Völkermörder und Schwulenverfolger einsetzt - denn dafür stehen diese Generäle ohne jeden Zweifel.“

26.9.2012: Netzwerk Irmgard und Ortrud bereitet sich auf Bürgerentscheid vor

Zum Ratsbeschluss, das Bürgerbegehren zu den umstrittenen Straßennamen in Rüttenscheid einstimmig als zulässig zu erklären, erklärt das Netzwerk Irmgard und Ortrud:

„Der Rat der Stadt hat das Bürgerbegehren gegen die Rückbenennung der Von-Einem-Str. und der Von-Seeckt-Str. erwartungsgemäß zugelassen. Das Netzwerk Irmgard und Ortrud, das sich für die Rückbenennung der Straßen einsetzt, erklärt dazu: „Wir begrüßen das demokratische Instrument des Bürgerentscheides ausdrücklich. Vorbehaltlich einer entsprechenden Entscheidung der Bezirksvertretung II wollen wir hierbei mit einer kreativen Kampagne den Dialog mit den Menschen in dieser für Rüttenscheid wichtigen Frage suchen und sie von unserer Position überzeugen.“ Ein Ergebnis dieses Dialogs könnte auch ein Kompromiss sein; zu Gesprächen hierüber fordert das Netzwerk die ProVon-Initiative noch einmal ausdrücklich auf.

Gleichzeitig kritisiert das Netzwerk, dass die Stadtverwaltung in ihrer rechtlichen Bewertung zur fehlerhaften Beantragung des Bürgerbegehrens keinen klaren Satz gefunden hat, dass die Begehrensbegründung hätte weniger irreführend gestaltet werden können. So konnten die Initiatoren des Bürgerbegehrens den Bürgerinnen und Bürgern vorgaukeln, alle Anwohner seien gegen die Rückbenennung der Straßen, was nachweislich falsch ist.“

Seit Neuestem ist das Netzwerk Irmgard und Ortrud mit einem Onlineauftritt in der Öffentlichkeit präsent. So können weitere Sachargumente zur Rückbenen-nung sowie Informationen über das Wirken der beiden Reichswehrgeneräle auf der Website unter www.Irmgard-und-Ortrud.de nachgelesen werden.

16.9.2012: Rückenwind aus Münster

Das Netzwerk "Irmgard und Ortrud", das die Rückbenennung der Von-Einem- und Von-Seeckt-Straße in Essen fordert, fühlt sich durch das Ergebnis des Bürgerentscheids in Münster gestärkt. Dazu erklärt die Initiative:

"Die Ausgangslage in Münster ist mit der in Essen vergleichbar. Nun ist in Münster durch die Abstimmung klar: Falsche Helden haben keine Zukunft! Die Grundsatzfrage in Münster wie in Essen ist letztlich: Präsentieren wir uns als weltoffene Stadt oder als rückwärtsgewandte, die sich mit Militaristen und Antidemokraten schmückt? Wir sind zuversichtlich, dass sich auch in Essen eine Mehrheit findet, damit die Namen der Reichswehrgeneräle von den Straßenschildern verschwinden. Dort gehören sie einfach nicht hin."